theater glassbooth
 
   
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Der Reichsbürger

Solostück mit Sebastian Thrun nach Annalena und Konstantin Küspert

Eine Produktion des Theater im Depot und Theater glassbooth

„Können sie beweisen, dass es den Staat gibt? Dass es die Bundesrepublik Deutschland gibt? … Deutschland gibt es, natürlich gibt es das. Aber den Staat Deutschland gibt es nicht.“

Lange Zeit wurden sie weder von der Öffentlichkeit noch von den Behörden wahr- oder gar ernstgenommen: so genannte „Reichsbürger“, die die Rechtmäßigkeit der Bundesrepublik Deutschland nicht anerkennen – Realitätsverweigerer, ideologisch verblendete Sonderlinge, Utopisten oder radikale Wutbürger? Rund 3.200 „Reichsbürger“ sind derzeit in NRW registriert – im März 2019 wurde der erste von ihnen als gewaltbereiter Gefährder eingestuft, und Experten erwarten eine weitere Radikalisierung. Wie gefährlich sind diese Menschen für die Gesellschaft?

Die Autoren Annalena und Konstantin Küspert beleuchten die Psyche eines „Reichsbürgers“, der offenbar weit davon entfernt ist, wie ein aggressiver Verschwörungsfanatiker daherzukommen, und nähern sich dabei ebenso bissig wie aufklärerisch diesem irritierenden gesellschaftlichen Phänomen.

Das freie Theater glassbooth hat bereits einige kontroverse Stoffe auf die Bühne gebracht – insofern steht „Der Reichsbürger“ in einer guten Tradition streitbarer Stücke – und ist gleichzeitig hochaktuell. Denn neben dem weiterhin präsenten Phänomen der „Reichsbürger“ sind auch Bezüge zur Corona-Krise (Stichwort: Verschwörungstheorien) mehr als deutlich. „Der Reichsbürger“ hat den (vermeintlichen) Durchblick hinter die Kulissen: Wer sind die Meinungsmacher, wer sind die „Lenker“? Wer sind die Leitfiguren und wie funktioniert unser System?

Die ZuschauerInnen fungieren in dieser Inszenierung nicht nur als stille Beobachter, sondern werden Zeugen einer Live-Produktion des Reichsbürger-Vortrags. Durch den Protagonisten wird eine Unmittelbarkeit im Theatersaal erzeugt, der man sich nicht mehr entziehen kann – und soll.


mit: Sebastian Thrun
Regie: Jens Dornheim

Premiere:
Freitag 30. Oktober 2020, 20 Uhr, Theater im Depot Dortmund

Weitere Vorstellungen:
Samstag 31. Oktober 2020, 20 Uhr