theater glassbooth
 
   
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Der Lolita-Komplex

nach Vladimir Nabokov

Bearbeitung und Zusätze für die Bühne von Julie Stearns
Eine Produktion von Theater glassbooth in Kooperation mit only connect!

In Vladimir Nabokovs berühmtem Roman „Lolita“ blickt der Literaturprofessor Humbert Humbert auf sein Leben zurück: Seit früher Jugend empfand er ein sexuelles Verlangen nach Mädchen in der Adoleszenz, bzw. nach Nymphchen oder Nymphetten, wie er sie zu bezeichnen pflegt. Er heiratet schließlich die bürgerliche Witwe Charlotte Haze, obwohl er sie abstoßend findet, nur um ihrer zwölf jährigen Tochter Dolores (von ihm stets Lolita genannt) nah sein zu können.

"Der Lolita-Komplex" ist ein Theatermonolog, der eher von Nabokovs Roman inspiriert ist, als dass er diesen werkgetreu für die Bühne adaptieren will. In einem surrealen Setting beobachten wir die extravagante Erzählerfigur Humbert Humbert (HH), lauschen seinen Ausführungen und tauchen in die Un-Tiefen seiner Psyche ein. Die Zuschauer*innen werden bei dieser Inszenierung sowohl zu HHs Geschworenen, als auch zu seinen vermeintlichen Vertrauten. Er selbst scheint unterschiedliche Strategien zu entwickeln, um das Publikum von sich und so von seiner "Unschuld" zu überzeugen. Mal analysiert und psychopathologisiert er sein Verhalten, dann verklärt er sich ebenso als Romantiker, der seine einstige Jugendliebe Annabel Leigh, die er nie berührte, nicht vergessen kann. Manchmal stellt er sich schlicht als ein unter seiner gesellschaftlich geächteten Neigung leidender Mensch dar, der dennoch nie zum Täter wurde – bis Dolores „Lolita“ Haze in sein bis dahin entbehrungsreiches Leben trat.

Neben dem surreal anmutenden Psychogramm der Hauptfigur ist "Der Lolita Komplex" gleichsam intellektuelles Spiel mit Literatur, Sprache, Mythologie und Psychologie. In diesem Rahmen wird auch das Publikum mit Fragen konfrontiert, beispielsweise wann eine Neigung gefährlich wird oder ob sich Taten möglicherweise biographisch erklären lassen.

Spiel: Alexander Kupsch
Bühnenfassung: Julie Stearns
nach einer Idee von René Stockhausen
Bühne, Requisite: Gesa Gröning
Film: bs-films (Dirk Gerigk und Stefan Bahl)
Sounddesign: Alexander Kupsch
Assistenz: Anke Stemberg
Konzept und art direction: Julie Stearns
Regie: Jens Dornheim

Premiere: Samstag, 7. Dezember 2024, 20 Uhr, Rabbit Hole Theater Essen
2. Vorstellung: Sonntag, 8. Dezember 2024, 19 Uhr, Rabbit Hole Theater Essen